Pikant: Eine Künstlerin, die sich gegen Genitalverstümmelung engagiert, erhält Preis ausgerechnet von Ärzten, deren täglich Brot die legale Verstümmelung von Frauen bei sog. Intim-OPs ist.
Wunderbar, wenn Künstler für ihre Arbeiten öffentliche Anerkennung erfahren. Ausschließlich Frauen ehrt der „Kaiserswerther Kunstpreis“, der von den Ärzten Dr. Afschin Fatemi und Prof. Dr. Martin Jörgens zusammen mit dem Online-Portal freundederkuenste.de ausgelobt wird.
In diesem Jahr geht der Preis an die österreichische Künstlerin Barbara Rapp für ihren gelungenen Malzyklus „Frauenbild zu entsorgen“. Barbara Rapp plädiert in ihren Werken für die natürliche Schönheit der Frau und setzt sich mit dem Thema Genitalverstümmelung auseinander – weshalb ihr ein Preis ohne Pferdefuß zu wünschen wäre:
Denn Dr. Fatemi ist Geschäftsführer der S-thetic Clinic in Düsseldorf, die unter dem Lifestyle-Label „Intim-Chirurgie“ weibliche Genitalien zurechtstutzt – ein Angebot für die vielen Frauen, deren monströs dimensioniertes oder sonstwie abnorm ausgefallenes Geschlecht beim Saunieren und anderen sozialen Anlässen enormen Leidensdruck verursacht.
Wer ein normwidriges Design der eigenen Ausstattung schon länger ahnte, kann sich auf der Klinik-Website endlich Gewissheit verschaffen über die abstoßende Körper-Wirklichkeit:
Die „perfekten“ inneren Schamlippen werden von den äußeren knapp bedeckt. Sind die inneren Schamlippen zu groß, hängen sie unschön nach unten und sind gut zu sehen. (s-thetic)
Die Notwendigkeit eines Eingriffs wird jeder Ästhet sofort erkennen. Und nur notorische Miesmacher wittern hier eine wirtschaftlich motivierte, legale Genitalverstümmelung angesichts dieser dramatischen Befunde:
Durch die natürliche Alterung und im Zusammenhang mit Geburten verliert das Gewebe der Vagina an Elastizität und/oder es kann zu einer Weitung kommen. Um eine Verengung der Vagina zu erzielen, wird am Scheideneingang beginnend über die gesamte Länge der Scheide überschüssiges Gewebe entfernt. (s-thetic)
Wer nicht länger seine Labien-Ungetüme spazieren tragen möchte, wendet sich zur Terminvereinbarung am besten gleich an die Klinik: info@s-thetic.de. Vielleicht passt es ja auch am 4. Juni 2011, wenn um 20 Uhr in den Praxisräumen der S-thetic Clinic am Kaiserswerther Markt 25-27 in Düsseldorf-Kaiserswerth der Preis verliehen wird.
Lektüre-Tipp: „Designervagina: nur eine Identitätsstörung?“, Aufsatz der 2010 verstorbenen Dipl. Psychologin Monika Gerstendörfer
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