Von guten Bloggern und bösen „Rassisten“. Oder etwa umgekehrt?
Nun ist er auch in der Bloggerszene angekommen: Der Rassismus-Stempel. Dort liegt er in den untersten Schubladen – aber dort immerhin ganz oben – stets griffbereit, um nach Belieben für Ansichten, Meinungen, andere Menschen und Blogger zum Einsatz zu kommen, Diskurse nachhaltig zu vergiften sowie Denk- und Sprechverbote zu erteilen.
Auch ich habe ihn erhalten, diesen Stempel. Also – nicht in einer Schublade – sondern als Label auf meinem Reise-Blog. Und auf mir. Das Vergehen: In einer Artikel-Trilogie über „Reisen und die Sache mit der Ethik„, „Reisen und die Sache mit der Toleranz“ und „Reisen und die Sache mit der Empathie“ habe ich dargelegt, warum bestimmte Länder besser auf eine Reise-No-Go-Liste gehören – zum Schutz der eigenen Würde als Reisende/r und als Chance für gesellschaftliche Veränderung.
Von diesen Ausführungen fühlten sich in einer Facebookgruppe ein paar Alt-Blogger – die eben jene No-Go-Länder toll finden – arg auf den Schlips getreten. Dürftigen Argumenten folgten jede Menge persönliche Anwürfe in einer ideologisch aufgeblähten Diskussion – und Zack!- kassierte ich den Rassismus-Stempel, wurde aus der Gruppe verbannt und inspirierte die wackeren Antirassismusfighterinnen zur Gründung einer neuen Krümelgruppe mit dem kreativen Namen „Blogger gegen Rassismus“. Als Beiträge „gegen Rassismus“ finden geneigte Leser dort u.a. Artikel über eine „Toilettenfrau, die mich lehrte, einen Nijab richtig zu binden“ oder Erläuterungen, warum es moralisch vertretbar sei, in den Iran zu reisen sowie Unterweisungen in politisch-korrektem Neusprech zur Vermeidung „rassistischer Formulierungen“ bei Blog-Artikeln. (mehr …)