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Nach und nach scheint es bis in die letzte Ecke der Entwicklungshelfer-Szene vorgedrungen zu sein: Das Thema „Genitalverstümmelung“  bietet sich  prima an für pathetischen Kitsch, der geeignet ist, gutgläubigen Spendern das Geld aus der Tasche zu ziehen, wie uns das Katholische Missionswerk missio mit seinem  aktuellen Werbefilmchen demonstriert:

Gezeigt wird die heroische Nonne Christine auf ihrem Sensibilisierungs-Trip  durch den (überwiegend muslimischen) Senegal, auf dem sie „das Vertrauen der Gemeinschaft“  mit stock-steifen Tanzbewegungen und  missionarischen Worten gewinnen will – gefolgt von dem Aufruf an die geneigten Zuschauer, doch bitte für eben jene sinnfreie  „Arbeit“ zu spenden…

Wer  angesichts derart linkischer Dilettanz vielleicht schmunzeln mag, dem bleibt  womöglich das Lachen im Halse stecken angesichts der bedrückenden Fakten:

1.  Missio will der spendenwilligen Öffenlichkeit  in Gestalt von „Nonne Christine“ glauben machen, der Verein bzw. die Katholische Kirche setze sich für ein Ende der Genitalverstümmelung an Mädchen ein.

Eine unverschämte Lüge: Die katholische Kirche als Institution und ihre klerikale Elite duldet, verschweigt und ignoriert diese Verbrechen seit Jahren geflissentlich, obwohl sie an Millionen Christinnen (z.B. in Ägypten, Äthiopien, Kenia u.v.m.) verübt werden und demonstriert auf diese Weise par excellence ihre Frauen- und Sexualfeindlichkeit. (mehr …)

Wie Hobby-Entwicklungshelfer die Menschenwürde gegen den kindlichen Opferschutz wenden

Beim Thema Genitalverstümmelung gehen offensichtlich regelmäßig die Lichter in verschiedenen Oberstübchen aus. Was sich bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder niemand trauen würde, geht bei dem putzigen Verstümmelungs-Brauch, der kulturell doch auch irgendwie klar geht, recht leicht, wie unser jüngstes Erlebnis zeigt:

Die Badische Zeitung berichtete im März über einen Verein, der angeblich den Verzicht auf Verstümmelung zur Bedingung in seinem Projekt mit Maasai in Tansania mache: „Außerdem sind die Infrastrukturprojekte an die Bedingung geknüpft, dass wirklich keine Frauen mehr beschnitten [sic!] werden.“

Hörte sich für eine am Kinderschutz-Thema Genitalverstümmelung interessierte Leserin erst einmal vielversprechend und womöglich unterstützenswert an. Auf der Website des Vereins war über diesen Ansatz nichts zu erfahren, also fragte sie beim Verein direkt nach, seit wann denn diese Bedingung gestellt werde. Der Verein ruderte zurück:

„Die Stellung einer Bedingung ist tatsächlich neu in unserer Arbeit und ich könnte das als generelles Merkmal … auch gar nicht bestätigen.“ (mehr …)