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Im aktuellen „Stern“ (28/2011, S. 86-89) muss das Thema „Genitalverstümmelung“ zum Füllen des Sommerlochs herhalten.

In dem Beitrag von Helen Bömelburg geht es dabei vordergründig um die Arbeit des französischen Arztes Dr. Pierre Foldes , der bereits vor 30 Jahren eine einfache Operationsmethode entwickelte, um Opfern von Genitalverstümmelung eine „neue“ Klitoris und damit die Chance auf das zu schenken, was ihnen die VerstümmlerInnen auf bestialische Weise zu nehmen wagten: eine erfüllte Sexualität.

Die Verdienste dieses  Mannes einmal ausgiebig zu würdigen war m.E. längst überfällig und könnte mit reichlich Lob bedacht werden. Könnte.

Aber das, was Bömelburg der Leserschaft in einer Mischung aus Populismus, Voyeurismus, sprachlicher Verharmlosung und falschen Informationen zumutet, reiht sich so  nahtlos in die Reihe der irreführenden Artikel ein, mit denen Stern seit nunmehr 17 Jahren beim Thema „Genitalverstümmelung“ zur Volksverdummung beiträgt, dass man nicht nur einfach schlampige Recherche unterstellen mag sondern Kalkül und Absicht. Ein paar Beispiele: (mehr …)

Wie Hobby-Entwicklungshelfer die Menschenwürde gegen den kindlichen Opferschutz wenden

Beim Thema Genitalverstümmelung gehen offensichtlich regelmäßig die Lichter in verschiedenen Oberstübchen aus. Was sich bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder niemand trauen würde, geht bei dem putzigen Verstümmelungs-Brauch, der kulturell doch auch irgendwie klar geht, recht leicht, wie unser jüngstes Erlebnis zeigt:

Die Badische Zeitung berichtete im März über einen Verein, der angeblich den Verzicht auf Verstümmelung zur Bedingung in seinem Projekt mit Maasai in Tansania mache: „Außerdem sind die Infrastrukturprojekte an die Bedingung geknüpft, dass wirklich keine Frauen mehr beschnitten [sic!] werden.“

Hörte sich für eine am Kinderschutz-Thema Genitalverstümmelung interessierte Leserin erst einmal vielversprechend und womöglich unterstützenswert an. Auf der Website des Vereins war über diesen Ansatz nichts zu erfahren, also fragte sie beim Verein direkt nach, seit wann denn diese Bedingung gestellt werde. Der Verein ruderte zurück:

„Die Stellung einer Bedingung ist tatsächlich neu in unserer Arbeit und ich könnte das als generelles Merkmal … auch gar nicht bestätigen.“ (mehr …)

Der Schweizer Tagesanzeiger schießt den "Vogel des Tages" ab…und die horizontale Anbiederung einer „Expertin“ an die Täter

Zwischen all den heutigen Pressemeldungen über das neue Gesetz gegen Genitalverstümmelung in der Schweiz – besser gesagt zwischen der EINEN Pressemeldung, die lediglich bis zum Abwinken von zig Medien kopiert wurde –  schießt der „Tagesanzeiger“  den „Vogel des Tages“ ab:

Denn das Blatt präsentiert uns mit Monika Hürlimann / Caritas Schweiz eine wahre Expertin auf den Gebieten der Empathielosigkeit, Gewaltverharmlosung, Ignoranz, Realtitäts-Ausblendung und horizontaler Anbiederung an die Täter. (mehr …)

Die konsequenten Forderungen von Waris Dirie haben nichts mit der Weichspül-Kampagne STOP FGM NOW! gemeinsam

Die konsequenten Forderungen von Waris Dirie haben nichts mit der Weichspül-Kampagne STOP FGM NOW! gemeinsam

Lange Zeit habe ich die Kampagne “STOP FGM NOW” bei facebook verfolgt und mitdiskutiert!

Schnell stellte ich fest, dass die Vorgehensweise und Einstellung der Macher im totalen Widerspruch stehen zu der Haltung, die Waris Diries Kampf gegen die Genitalverstümmelung hat! Nachdem ich meine konsequente Meinung mehrmals bei “STOP FGM NOW” vertrat, wurde ich von den Administratoren geblockt!

Wer all die Bücher von Waris Dirie gelesen hat, sollte schnell feststellen, dass Waris Dirie nichts mit der Weichspül-Kampangne “STOP FGM NOW” gemein hat  (außer, dass sich Rene Heyman mit Waris ablichten ließ und sie nun für seine Werbekampangne benutzt)!

Man kann sehr gut herauslesen, dass Waris Dirie konsequentes Vorgehen für notwendig hält! Genau die Haltung, die STOP FGM NOW strikt ableht und alle anderen facebook-Nutzer, die anderer Meinung sind aus der Gruppe geworfen haben! (mehr …)

Pikant: Eine Künstlerin, die sich gegen Genitalverstümmelung engagiert, erhält Preis ausgerechnet von Ärzten, deren täglich Brot die legale Verstümmelung von Frauen bei sog. Intim-OPs ist.

Wunderbar, wenn Künstler für ihre Arbeiten öffentliche Anerkennung erfahren. Ausschließlich Frauen ehrt der „Kaiserswerther Kunstpreis“, der von den Ärzten Dr. Afschin Fatemi und Prof. Dr. Martin Jörgens zusammen mit dem Online-Portal freundederkuenste.de ausgelobt wird.

In diesem Jahr geht der Preis an die österreichische Künstlerin Barbara Rapp für ihren gelungenen Malzyklus „Frauenbild zu entsorgen“. Barbara Rapp plädiert in ihren Werken für die natürliche Schönheit der Frau und setzt sich mit dem Thema Genitalverstümmelung auseinander – weshalb ihr ein Preis ohne Pferdefuß zu wünschen wäre: (mehr …)

Falsche Werbe-Versprechen vs. Duldung schwerer Kinderrechtsverletzungen

Hamburg, den 18.04.2011: Plan International gehört neben World Vision, Kindernothilfe und ChildFund zu jenen Vereinen, die seit 2009 im Rahmen der Patenmädchen-Kampagne von tausenden Menschen kritisiert werden für ihre Weigerung, insgesamt fast eine halbe Million Patenmädchen vor Genitalverstümmelung zu schützen.

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…oder warum der Schuster bei seinen Leisten bleiben sollte…

Wer die Werbebranche ein bißchen kennt weiß, dass – je schwächer die Inhalte eines Produkts sind – oft umso mehr „heiße Luft drumherum“ produziert wird.

Dass ein Werber es allerdings schafft, ein starkes Thema mit viel Substanz (Genitalverstümmelung an Mädchen) nicht nur völlig auszuhöhlen sondern zu regelrecht zu pervertieren, zeigt die Werbekampagne

„STOP FGM NOW“ des René Heymann (Heymann, Brandt, de Gelmini, Berlin):

Um die gähnende Inhaltsleere zu füllen,

– musste ein bekannter Name her – in dem Fall Waris Dirie – sowie

– als Entourage beliebig ein paar Organisationen zusammengesucht (die sich im Nachhinein nicht wirklich dafür zu interessieren scheinen, was Heymann und seine wilde Facebook-Administratoren-Crew in ihrem Namen so alles von sich gibt, sonst hätte die eine oder andere schon längst ein Stopp-Schild aufgestellt),

– schnell noch ein Video gezimmert (das zwar off-topic ist – egal, merkt eh’keiner),

–  zu einer schicken Pressekonferenz geladen, bei der sich jede der „beteiligten“ Organisationen ein bißchen selbst feiern durfte –

und fertig ist der schöne Schein, der glänzend darüber hinwegtäuscht, dass es dem Macher René Heymann weder um die Durchsetzung von Kinderrechten geht, geschweige denn um den Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung – sondern vor allem um ein kräftiges Ego-Boosting: (mehr …)

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